DAS RADIO WETTERALGORITHMEN

Radio Wetteralgorithmen

Titel

Radio Wetteralgorithmen

Radioinstallation von Valentina Vuksic, Hannes Rickli, 2020

Der Livestream

Optimiert für Firefox und Google Chrome (vereinzelt Ladezeiten bis zu 90 Sekunden). Zugriff via Smartphone und Tablet in Arbeit...

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Seit 2016 berechnet das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz hochaufgelöste Wettermodelle in einem Cray-Supercomputer des Centro Svizzero di Calcolo Scientifico CSCS in Lugano. Diese Modelle dienen der mehrmals täglich aktualisierten Vorhersage, die wir abrufen im Zusammenhang mit Reise- und Freizeitaktivitäten. Sie werden zudem genutzt zur Planung von Flugrouten der Zivil- und Militärluftfahrt, der Simulation extremer Wetterlagen oder der detaillierten Berechnung der Verteilung von Schadstoffen bei Nuklear- oder Chemieunfällen.

Die Künstlerin und Informatikerin Valentina Vuksic hat Pickups (Induktionsspulen) im Cray-Rechner in Lugano installiert, die Schwankungen der elektromagnetischen Felder von Stromversorgung, Kühlung und Prozessoren in akustische Signale umwandeln. Diese Geräusche entstehen, während der Computer aufkommende Wind-, Wolken- oder Regenströmungen aus Daten unzähliger über die ganze Welt verteilter Messgeräte in Grafiken umsetzt, die wir wenige Stunden danach auf unseren Geräten als Prognosen dargestellt erhalten. Im mittels eines Radiosenders in den Kunstraum übertragenen Livestream direkt aus dem CSCS Lugano hören wir so der elektronischen Arbeit der Wetter-Algorithmen zu.

Lugano-019-001 | Andrea Helbling


DIE INTERVIEWS

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DAS BUCH

Das Buch

Titel

DATA CENTERS. Edges of a Wired Nation

Monika Dommann, Max Stadler und Hannes Rickli (eds.): , Lars Müller Publishers, Zürich: 2020. ISBN 978-3-03778-645-1

Mit Beiträgen von Scherwin Bajka, Silvia Berger Ziauddin, Sascha Deboni, Monika Dommann, Kijan Espahangizi, Lena Kaufmann, Moritz Mähr, Ioana Marinica, Fatih Öz, Hannes Rickli, Giorgio Scherrer, Renate Schubert, Max Stadler, Andrés Villa-Torres, Emil Zopfi und mit Bildessays von Andrea Helbling, Marc Latzel, Yann Mingard.

Kurztext zum Buch

Zusammen mit der Ausstellung erscheint das Buch «Data Centers. Edges of a Wired Nation», herausgegeben von Monika Dommann, Hannes Rickli und Max Stadler. Es bietet die Vertiefung zur Ausstellung und vereinigt in Aufsätzen und Fotobeiträgen die wissenschaftlichen und künstlerischen Ergebnisse des am Collegium Helveticum situierten Forschungsprojekts «Digitale Infrastrukturen».

Das Buch ist im Verlag Lars Müller Publishers erschienen, gestaltet von Hubertus Design.

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CV der Herausgeber

Monika Dommann

ist Professorin für Geschichte der Neuzeit an der Universität Zürich und Fellow am Collegium Helveticum. Themen in Dommanns Forschung und Lehre sind die Verflechtung der Alten und der Neuen Welt (insbesondere Europa, Nordamerika und die Karibik), Medien-, Wirtschafts- und Rechtsgeschichte, Wissensgeschichte sowie Methoden der Geschichtswissenschaft. Sie interessiert sich insbesondere für die Geschichte materieller Kulturen und immaterieller Güter und beschäftigte sich jüngst mit der Geschichte der Logistik und der digitalen Währungen.

Hannes Rickli

ist Bildender Künstler und Professor an der Zürcher Hochschule der Künste und Fellow am Collegium Helveticum. Er studierte Fotografie, Kunst- und Designtheorie sowie Medienkunst in Zürich und Karlsruhe. 1988 bis1994 arbeitete er als freiberuflicher Fotograf für verschiedene Zeitungen und realisierte als Künstler ab 1991 Ausstellungen in der Schweiz und im Ausland. 2004 wurde ihm der Prix Meret-Oppenheim vom Schweizer Bundesamt für Kultur verliehen. In Lehre und Forschung konzentriert er sich auf den instrumentellen Gebrauch von Medien und Raum sowie auf die Ökologie der Medien.

Max Stadler

ist Wissenschafts- und Technikhistoriker, derzeit Research Fellow am IFK Wien und war Mitarbeiter am Collegium Helveticum. Er promovierte 2010 am Centre for the History of Science, Technology, and Medicine (CHoSTM), Imperial College, London. In der Folgezeit forschte und lehrte er am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin, und an der ETH Zürich (Professur für Wissenschaftsforschung, Collegium Helveticum). Seine Forschungsinteressen kreisen um die Geschichte von Hightech, der Arbeit und der Humanwissenschaften im 20. Jahrhundert.

Milchbuck-033-02 | Andrea Helbling


DAS COLLEGIUM HELVETICUM

Collegium Helveticum

Ausstellung

Wired Nation-

Landschaft,
Architektur,
Infrastruktur

30.10. -
12.12.2020

Wiederaufnahme

4. 3. -
27. 3. 2021

Die Ausrichtung

Das Collegium Helveticum versteht sich als Think Tank und als Laboratorium für Transdisziplinarität. Es fördert die Begegnung und den Dialog zwischen den Geistes- und Sozialwissenschaften, den Natur- und Ingenieurwissenschaften, den medizinischen Wissenschaften sowie den Künsten und reagiert damit auf Tendenzen zur technischen, kulturellen und wissenschaftlich-disziplinären Entgrenzung, die entsprechende wissenschaftliche Zugänge erfordern.

Das Collegium Helveticum wird von der Universität Zürich, der ETH Zürich und der Zürcher Hochschule der Künste getragen. Als Institute for Advanced Studies (IAS) bietet das Collegium Helveticum intellektuelle Freiräume und fördert wissenschaftliche Innovation auch jenseits der Paradigmen der Disziplinen und dem Mainstream der Forschungsförderung. Zusätzlich zur Forschungstätigkeit seiner Fellows und Mitarbeitenden, richtet das Collegium Helveticum internationale Veranstaltungen zu grundlegenden Themen der Wissenschaft und der Künste im Allgemeinen sowie zum aktuellen Schwerpunkthema Digital Societies im Speziellen aus. Darüber hinaus bildet das Collegium Helveticum, zum Teil in Kooperation mit anderen Institutionen und Initiativen, auch eine Plattform für transdisziplinäre Forschungsfragen und -verbunde.

Das Collegium Helveticum ist das einzige IAS in der Schweiz. Seine dreifache Trägerschaft mit einer Kunsthochschule, einer Technischen Hochschule und einer Volluniversität ist weltweit einzigartig. Es ist mit seinem transdisziplinären Ansatz ein geeigneter Ort zur Reflexion komplexer Vorgänge jenseits vorgefasster Denkkollektive und Denkstile. Im Zentrum der Arbeit am Collegium Helveticum steht dabei die Entwicklung, Umsetzung und Reflexion kollaborativer, transdisziplinärer Forschungsprojekte. Zentral ist hierbei auch der Austausch mit dem Hochschulplatz Zürich, insbesondere die Vernetzung mit und innerhalb der drei Trägerhochschulen, mit dem internationalen Netzwerk der IAS sowie mit ausseruniversitären Stakeholdern aus Kultur, Politik und Verwaltung, Wirtschaft etc.

Die Fellows

Die sieben Fellows – je drei Professor*innen der Universität Zürich und der ETH Zürich sowie ein Professor*in der Zürcher Hochschule der Künste – bilden den Kern des Collegium Helveticum. Es unterscheidet sich damit von anderen IAS einerseits durch seine verhältnismässig kleine Fellowzahl, andererseits durch deren mehrjähriges Engagement sowie deren transdisziplinäre Zusammenarbeit in so genannten Fellowprojekten zu einem gemeinsamen Schwerpunktthema. Die von einem Kuratorium gewählten Fellows behalten während der gesamten vierjährigen Fellowperiode ihre Lehrstühle und Funktionen an den jeweiligen Hochschulen, werden aber zu 20 Prozent ihres Arbeitspensums für die Forschung am Collegium Helveticum freigestellt.

Dieses in der akademischen Welt einzigartige Modell einer «Long-term-part-time-Fellowship» ermöglicht zum einen den intensiven Austausch zwischen dem Collegium Helveticum und dem Hochschulplatz Zürich. Zum anderen schafft die Berufung der Fellows für vier Jahre die Voraussetzung zur erfolgreichen Realisierung transdisziplinärer Forschungsprojekte.

Die Geschichte

Das Collegium Helveticum wurde 1997 von der ETH Zürich als Forum für den Dialog zwischen den Wissenschaften mit dem Ziel gegründet, das gegenseitige Verständnis zwischen den Natur- und Technikwissenschaften sowie den Geistes- und Sozialwissenschaften zu fördern. Bis 2004 war das Collegium Helveticum als ein zahlenmässig kleines Graduiertenkolleg für junge Wissenschaftler*innen der Universität Zürich und der ETH Zürich organisiert. Die Kollegiat*innen, welche aufgrund ihres interdisziplinären Interesses und der wissenschaftlichen Qualität ihres Forschungsprojektes ausgewählt wurden, verbrachten zwei Semester am Collegium Helveticum. Die interdisziplinäre Umgebung wurde durch Einladung von international renommierten Gästen aus Wissenschaft, Literatur und Kunst, welche jeweils für je ein Semester an der Sternwarte weilten, verstärkt.
Seit 2004 wird das Collegium Helveticum gemeinsam von ETH Zürich und Universität Zürich getragen. Gleichzeitig wurde die bis heute aktuelle Struktur mit auf fünf Jahre gewählten Fellows, allesamt Inhaber von Lehrstühlen an der Universität Zürich und der ETH Zürich, die an einem gemeinsam definierten Schwerpunktthema arbeiten, eingeführt. In der ersten Fellowperiode (2004–2009) lautete das Schwerpunktthema «Die Rolle der Emotionen: ihr Anteil bei menschlichem Handeln und bei der Setzung sozialer Normen», in der folgenden (2009–2016) «Reproduzierbarkeit, Vorhersage, Relevanz». Die aktuelle Periode (2016–2020) läuft unter dem Titel «Digital Societies». Seit 2016 verfügt das Collegium Helveticum mit der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) über eine dritte Trägerhochschule.

Gondo-036-012 | Andrea Helbling


DIE SEMPER-STERNWARTE

Die Semper-Sternwarte

Ausstellung

Wired Nation-

Landschaft,
Architektur,
Infrastruktur

30.10. -
12.12.2020

Wiederaufnahme

4. 3. -
27. 3. 2021

Der Ort

Die Ausstellung findet in der Semper-Sternwarte der ETH Zürich statt. Nach einer zweijährigen Phase der Ideenfindung, Planung und Umsetzung ist das Ensemble der Räumlichkeiten im von Gottfried Semper 1862 bis 1864 erbauten und siet 1996 unter Denkmalschutz stehenden Observatorium im Herbst 2020 durch die zwei neu geschaffene Ausstellungs- und Aufführungsräume, dem Labor und der Gallerie, ergänzt worden, die adäquate Repräsentationsbedingungen für künstlerische Arbeiten unterschiedlicher Art ermöglichen. Das Collegium Helveticum schafft damit Möglichkeiten für den Dialog von Kunst und Wissenschaft, wie sie in einem universitären Umfeld nicht per se gegeben sind.

Die Semper-Sternwarte ist eng verbunden mit dem Mathematiker und Astronomen Rudolf Wolf (1816–1893) und dem Architekten Gottfried Semper (1803–1879), beide ab 1855 Professoren am Polytechnikum Zürich. Die Sternwarte wurde auf Wolfs Bestreben und nach Plänen Sempers gebaut und 1864 eingeweiht. Sie bildete über mehr als 100 Jahre ein weltweites Zentrum der Sonnenflecken-Forschung. Die wachsende Stadt mit ihren Emissionen stellte den ursprünglich ländlichen Standort der Sternwarte im 20. Jahrhundert in Frage und führte 1980 zur Betriebseinstellung. Nach umfassenden Restaurationsarbeiten erfolgte 1997 die Wiedereröffnung als Institutsgebäude des Collegium Helveticum.

Gondo-055-002 | Andrea Helbling


DIE AUSSTELLUNG

Die Ausstellung

Wired Nation -

Landschaft,
Architektur,
Infrastruktur

30.10. -
12.12.2020

Wiederaufnahme

4. 3. -
27. 3. 2021

Titel

Wired Nation - Landschaft, Architektur, Infrastruktur

«Wired Nation – Landschaft, Architektur, Infrastruktur» ist eine Ausstellung des Collegium Helveticum in Zusammenarbeit mit dem Architekturforum Zürich AF–Z.

Projektteam

Sascha Deboni / Monika Dommann / Ann-Kathrin Eickhoff / Hannes Rickli / Christian Ritter / Max Stadler

Kuratorisches Konzept

Hilar Stadler

Ausstellungsgestaltung

Kessel und Züger Architekten Berlin/Zürich

Grafik

Filip Erzinger

Kurztext zur Ausstellung

Digitale Medien dominieren den Alltag: Unser Leben ist ohne den permanenten Zugang zum elektronischen Datenverkehr unvorstellbar geworden. Der Zugriff auf Wissen, der Konsum von Waren und Dienstleistungen aber auch das Wirtschaften von KMUs oder internationalen Multis sind zunehmend an diesen ununterbrochenen Datenfluss gekoppelt. Gerade die Corona-Pandemie und der Rückzug in die Isolation zuhause führt uns vor Augen, dass wir Leben und Arbeiten zumindest temporär in den virtuellen Raum verlagern können.

Hinter der Verfügbarkeit digitaler Prozesse steht eine Infrastruktur, die als physische Grundlage den Datenverkehr, das Berechnen, Speichern, Übertragen und Löschen digitaler Daten erst ermöglicht. Entstanden ist eine weit verzweigte Matrix, in der sich wirtschaftliche und politische Interessen entfalten. Am Beispiel der Schweiz unternimmt die Ausstellung exemplarische Sondierungen im Fundament einer vernetzten Nation. Anhand von gegenwärtigen und historischen Fallbeispielen thematisiert sie die Organisation, Steuerung und Bewirtschaftung von Prozessen der digitalen Schweiz. Sie vermittelt einen Eindruck davon, wie lokale, regionale und globale Interessen miteinander verflochten und wie diese in Landschaften, Architekturen und Infrastrukturen eingeschrieben sind. 

Mit künstlerischen und fotografischen Werken von:

 Andrea Helbling (Zürich) / Vladan Joler (Novi Sad) / Marc Latzel (Zürich) / Yann Mingard (Colombier) / Roland Schneider (Solothurn) / Hannes Rickli (Zürich) / Valentina Vuksic (Zürich)

Interviews mit:

Myriam Dunn Cavelty (Politikwissenschaftlerin, ETH Zürich) / Monika Dommann (Historikerin, Universität Zürich) / Franz Grüter (Nationalrat/VR-Präsident bei green.ch AG) / Susanne Kobi (ehem. Rechenzentrums-Operatrice der PTT) / Lena Kaufmann (Ethnologin, Universität Zürich) / Marcel Mathys (Architekt von Rechenzentren) / Hans Rehmann (ehem. Abteilungsleiter Rechenzentrum der PTT) / Hannes Rickli (Künstler, Zürcher Hochschule der Künste) / Emil Zopfi (ehem. Informatiker bei IBM und Siemens, Schriftsteller)

Ausstellungsdauer

4. März – 27. März 2021

Öffnungszeiten

Donnerstag bis Samstag, 14.00 bis 18.00 Uhr

Ort

Semper-Sternwarte
Collegium Helveticum
Schmelzbergstrasse 25
8006 Zürich
Anfahrt

Gruppen

Gruppen (Klassen, Vereine, Firmen etc.) steht der Ausstellungsbesuch nur auf Voranmeldung (reservation@collegium.ethz.ch) offen. Nach Absprache kann die Ausstellung auch ausserhalb der offiziellen Öffnungszeiten geöffnet werden.

Covid19-Schutzmassnahmen

BesucherInnen werden beim Check-In registriert (Vorname, Name, E-Mail, Telefonnummer). In den Ausstellungsräumen sind gleichzeitig nur 22 Personen zugelassen. Es gelten dabei in der gesamten Ausstellung Maskenpflicht sowie die vom BAG empfohlenen Schutzmassnahmen (Social Distancing, Handhygiene).

Eintritt

frei

Gais-007-011 I Andrea Helbling


STARTSEITE

Wiederaufnahme der Ausstellung vom 4. März – 27. März 2021

Ausstellung

Wired Nation-

Landschaft,
Architektur,
Infrastruktur

30.10. -
12.12.2020

Wiederaufnahme

4. 3. -
27. 3. 2021

Ausstellung und Buch sind der Output des gemeinsam von Prof. Dr. Monika Dommann und Prof. Hannes Rickli geleiteten Forschungsprojektes «Digitale Infrastrukturen». Das von Wissenschaftler*innen und Künstler*innen gemeinsam durchgeführte Projekt wurde am Collegium Helveticum im Rahmen seines Schwerpunktthemas «Digital Societies» realisiert.

Gais-005-007 | Andrea Helbling